Wir wissen wie schnell das Wetter in diesen Höhen umschlagen kann und beeilen uns um ans Ziel in 3020 Metern Höhe zu kommen. Die Kulisse wird immer beeindruckender, die Zunge des Gletschers scheint uns entgegenzukommen. An Fahren ist hier nicht mehr zu denken - es wird geschoben und getragen - den Puls immer bei 165 Sachen.
Ab und zu kommen uns Bergwanderer entgegen, die uns kopfschüttelnd nach dem Sinn der Aktion fragen. Eine wirklich einleuchtende Erklärung kann jedoch keiner von uns geben.
Strecke:
Sölden (1368m)- Zwieselstein (1470m) über den Forstweg, später Pfad Nr. 100, auf der orographisch rechten Seite des Tales. Achtung Wanderer! - Vent (1895m) erst über den Forstweg Nr 40 und 41 auf der (orographisch) rechten Seite des Tales, später über die Teerstrasse - Martin-Busch-Hütte (2501m) - Similaunhütte (3017m) 1 ½ Schieben auf Schneefelder mit guten Spur - Vernagt Stausee (1684m), am Anfang ist der Pfad unfahrbar, später technisch ziemlich schwierig bis zum See - Karthaus (1327m) - Mitterkaser (1954m) - Eishof (2069m) - Stettiner Hütte - Lazinser Alm (1858m), technische Abfahrt mit vielen Wasserrinnen - Plan (1622m) - Moos in Passeier (1007m) - Timmelsjoch (2474m) über den Forstweg Nr. 5, dann Nr. 44 und später über die Teerstrasse bis zum Pass - Zwieselstein (1470m) über den Pfad E5. Wenn der Pfad nicht mehr parallel zur Strasse läuft und steil in Richtung Ötztal abfällt, wird er sehr schwer zu fahren. Die Strasse ist bequemer.

Höhenprofil


Wieder eine längerer Tragepassage
Wir schieben unsere Bikes im Schnee, während die Sonne unbarmeherzig auf uns niederbrennt - 23 Grad auf 2700 Metern hat man nicht alle Tage. Ich bereue bereits seit ca. 300 Höhenmeter, dass ich meinen Sunblocker gegen einen Sunstick ausgetauscht habe.
Die letzten Höhenmeter werden bei 40 % Steigung zurückgelegt - 2 Schritte nach vorne und gleich wieder einen zurü
ck. Zu steil um schnell mit einem 8,5 Kilo Rucksack und einem Bike auf den Schultern voranzukommen.
Schliesslich schaffen wir es uns in die Riege der stolzen Wanderer einzureihen, die es auf 3017m geschafft haben. Und wir sind uns sicher: viele sind neidisch dass wir es bis
hierher mit den Bikes geschafft haben.
Nach einer kurzen Rast gehts wirklich bergab. Leider die ersten 250
Höhenmeter nur tragend und schiebend, aber dann beginnt ein mit Felsen übersähter Trail der unsere Bikes und unsere Konzentration zu 100 Prozent fordert. Nach einer Reifenpanne von Dirk (schon wieder an der gleichen Stelle wie 2001) führt der Pfad in einen Tannenwald. Der Boden wird sanfter und wir genießen die letzen Höhenmeter zum Stausee. Damit klingt der erste Tag unseres Abenteuers aus, bevor wir unser Nachtquartier in Karthaus finden.

Am zweiten Tag steht die Auffahrt zum Eisjöchl (2875m) auf dem Programm. Fast 1700 Meter am Stück, davon ca. 1000 auf einem uralten Karrenweg. Und Dank wunschwetter.de ist das Wetter heute wieder schön. Die Auffahrt bis zum Eishof auf über 2100 Meter gestaltet sich fast wie eine Fahrt durch die Münchner Fussgängerzone. Obwohl keine Ferienzeit oder Wochenend ist, scheint heute Norddeutschland geschlossen einen Wanderausflug zu machen.


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