Alpenüberquerung ohne Stress und Hektik? Wer träumt da nicht davon. Mit dem richtigen Material und der richtigen Vorbereitung kein Problem.
Allerdings: was ist das richtige Material??
Wir haben hier unsere Erfahrungen zusammengetragen.
1. Der richtige Rucksack
Am besten eignen sich Modelle mit 30 Liter Packvolumen. Wichtig, dass sich die Last gut auf die Hüftknochen überträgt und sich gut am Rücken fixiert. Ein unbedingtes Muss: Regenhülle, Helmhalterung und möglichst sinnvolle Fächer.
Der Radl Rudl Tipp: der Trans Alpine von Deuter
2. Der perfekte Schuh
Hier scheiden sich die Geister. Rennschuh oder Tourentreter. In jedem Fall nicht mit neuen Schuhen starten. Füsse ohne Blasen danken es.
Rennschuhe (möglichst mit 3 Verschlüssen) machen Sinn wenn man alles fahren kann, oder die Sohle gummiert ist. Bei langen Wanderetappen machen Kunststoffsohlen absolut keinen Sinn - Finger weg. Dann lieber die klassischen Tourentreter.
Der Radl Rudl Tipp: Northwave Rennschuhe
3. Die Transalp Klamotten
Diese Erfahrung kostete mich ein kleines Vermögen. Angefangen mit einer schweren Wanderregenjacke mit monströsen Packmassen bis hin zum perfekten Regenoutfit von Löffler - ich habe alles probiert. Wichtig ist natürlich der Regenschutz und die Atmungsfunktion. Hier sind GoreTex Klamotten ein MUSS. Wasser- und Winddicht, atmungsaktiv und absolut kleines Packmass.
Der Radl Rudl Tipp: Kolibri Klamotten von Löffler - geil!!!
Das war noch nicht alles. Wärmeschutz das wichtigste Thema. Immer nach dem Zwiebelprinzip. Aber von vorne:
a) Funktionsunterhemd (nicht unbedingt notwendig aber schweisstransportierend)
b) Funktonstrikot - NIEMALS mit Baumwollklamotten fahren. Das wird schnell nass und trockent nach dem Waschen lange nicht.
c) Leichtes Fleecmaterial mit langen Ärmeln
d) Windstopper. Am besten von Gore
e) Ärmlinge: sehr praktisch am Morgen wenns frisch ist.
f) Der Buff - ein gewebter Schlauch als Kopfbedeckung gegen Sonne oder Kälte einzusetzen.
4. Der richtige Gummi = Reifen
Finger weg von Semislicks oder Reifen unter 2,1 Durchmesser. Wir fahren alle Schlauchreifen mit 2,25 Breite und hatten nie grössere Probleme. Bei 5 Mann und 8 Tagen im Schnitt 2 Platten zeugen von guter Qualität und wir haben einige Schwergewichte dabei *g*
Der Radl Rudl Tipp: Nobby Nic oder den Black Jack von Schwalbe
5. Das perfekte Bike
Ob Fully oder nicht ist nicht die Frage. Auf unserer ersten Tour waren wir noch teilweise ohne Federgabel unterwegs *g*.
a) Federgabel
Heutzutage ist eine Federgabel ein MUSS. Ohne ist es einfach zu anstrengend und bei schwierigen Downhills eine Qual. Federsystem ist egal, obwohl man immer liest "nur Stahlfedersysteme sind sicher". Wir fahren alle Öl/Luft-Systeme seit Jahren ohne Probleme.
b) Sattel
Niemals vor einer Alpenüberquerung einen neuen testen. Welcher Sattel zu welchem Hintern passt muss am Anfang einer Saison entschieden werden. Da schmerzt der Hintern sowieso.
c) Reifen:
Siehe oben
d) Klickpedale
Auch hier gilt. Niemals vor der Tour umstellen. Immer das fahren was man gewohnt ist. Wir fahren ausnahmslos Klickies.
e) Flasche oder Camelback
Wir haben bei einer Überquerung ca. 10 Flaschenhalter zerstört. Das Tragen der Bikes und das heftige Rütteln bei Abfahrten mit voller Flasche kostet Substanz. Wir fahren ausnahmslos Camelback. Allerdings braucht man hierfür einen sinnvollen Rucksack. Siehe oben
f) Höhenmesser und Tacho
Unser Tipp: die guten alten Avocet Höhenmesser. Leider nur noch in ebay zu bekommen. Das 100%-ig zuverlässige Teil. Oder das moderne von Cyclo. Z. B. den HAC3 oder HAC4
6. Sonstiges (sollte im Team aufgeteilt werden)
Werkzeug: das Alien von Toppeak
Erste Hilfe Set: gibts in jeder Apotheke
Handy: sinnvoll wenn man 2 im Team hat. Tagsüber abschalten. Das spart Strom. Ausserdem gibts auf 3.000 Meter keinen Empfang.
Foto: nur noch mit DigiCam. Wichtig dabei: ein neuer Akku
Sonnenschutz. ich kenn mich aus *g* Unter SSF 25 geh ich nicht ausser Haus. Am besten sind Tuben.
Zahnpaste und Duschgel: am besten Tuben verwenden. Die sind klein und das Packmass wird von Tag zu Tag noch kleiner